Arabische Pferderassen

Ein reinblütiges Pferd, das nachweislich ausschließlich aus Wüstenzucht aus Arabien stammt, wird als arabisches Vollblut bezeichnet. Ihr Stockmaß beträgt zwischen 140 und 156cm und in den meisten Fällen handelt es sich dabei um Schimmel. Sie treten allerdings auch in Fuchsfarben und Brauntönen auf. Eingesetzt werden sie mittlerweile in Distanzrennen und zur Zucht. Auf Pferderennbahnen sieht man sie immer seltener, dort haben die englischen Vollblüter ihnen den Rang abgelaufen.

In diesem Artikel möchten wir einen Blick auf einige der bekanntesten und begehrtesten Pferderassen werfen, die von arabischen Pferden abstammen, allerdings keine Vollblüter sind.

 

Araber Shagya

Shagya

Die Pferderasse fand ihren Ursprung im Jahr 1830. In diesem Jahr wurde in Syrien beim Stamm der Bani Saher ein Pferd geboren…sein Name: Shagya. 6 sechs Jahre später erwarb ein europäischer Baron den Hengst und setzte ihn ab 1837 in Ungarn zur Pferdezucht ein. Seit 1978 trägt die Rasse den Namen Shagya-Araber, um dem Ursrpungspferd Respekt zu zollen.

In Ungarn, um genau zu sein im Nationalgestüt in Bábolna, steht zu seinen Ehren sogar eine Statue. Die Pferde wurden zunächst hauptsächlich als Offizierspferde im Krieg eingesetzt. Aufgrund ihrer Robustheit können sie auch Kutschen ziehen und werden oft im Distanzsport eingesetzt. Besonders bei der Vielseitigkeit gehören Shagya-Araber dank ihres ausgeprägten Ausdauervermögens zu den besten der Welt.

 

Anglo Arabisch

Anglo

Im Süden Frankreich hat sich mittlerweile eine prachtvolle Rasse von arabisch-stammenden Pferden entwickelt. Der Anglo-Araber ist eine Kreuzung arabischer Pferde und dem Vollblutpferd aus England, mit dem Anspruch das beste beider Welten in einem Pferd zu vereinen. Tatsächlich durften sich viele Reiter und Reiterinnen bei Olympischen Spielen über Medaillen freuen, die sie auf einem Anglo-Araber errungen haben.

Seinen Ursprung hat der Anglo-Araber Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Ziel war es ein schnelles und dennoch robustes Pferd zu züchten. Die Ergebnisse konnten sich bereits 50 Jahre später sehen lassen. Mindestens 25% arabische Vorfahren muss ein Anglo-Araber nachweisen können, um als solcher bezeichnet zu werden. Bei anglo-arabischen Rennpferde wird dieses Limit voll ausgeschöpft und der Anteil vom englischen Vollblut ist bis zu 75% hoch. Bei Reitpferden aus Anglo-Züchtung liegt er dagegen wesentlich niedriger.

Partbred-Araber

Partbred

Bei dieser Pferderasse sind ebenfalls mindestens 25% arabische Anteile vorgeschrieben, wobei ein Anteil von mindestens 50% angestrebt wird. Die andere Rasse ist nicht vorgeschrieben, was eine genaue Rassebeschreibung äußerst schwierig macht. Lediglich Kaltblutrassen sind ausgeschlossen, ansonsten ist so ziemlich alles möglich, solange die Partner der arabischen Pferde einer anerkannten Züchtervereinigung angehören.

Die Partbred-Araber werden nicht für Galopprennen oder Vielseitig gezüchtet. Das Ziel der Züchtung ist das Pferd als Reitpferd für Privatpersonen groß zu ziehen oder es in der Gebrauchszucht zum Einsatz zu bringen. Der Rahmen der Pferde ist in der Regel deutlich größer, als bei ihren arabischen Vorfahren. Das soll ihnen mehr Ausdauer und Härte mitgeben, geht aber auf Kosten von Schnelligkeit und Eleganz.